Welche Arten von Nikotinkonsum gibt es?
Nikotin kann in den verschiedensten Formen konsumiert werden. Am bekanntesten ist heutzutage in Europa vermutlich noch immer das Rauchen von Zigaretten mit Tabakfüllung, allerdings werden andere Konsumformen wie die Nikotin-Pouches immer populärer. Dabei handelt es sich um Nikotinbeutel, welche keinen Tabak enthalten, sondern lediglich das extrahierte Nikotin der Tabakpflanze zusammen mit Zellulose oder Pflanzenteilen sowie häufig auch natürlichen Geschmacksstoffen. Somit kann das Nikotin vom Körper aufgenommen werden, indem der Nikotinbeutel für bis zu 60 Minuten unter der Oberlippe platziert wird. Konsumenten können aus vielen Geschmacksrichtungen wählen und durch das extrahierte Nikotin auf den Konsum von Tabak verzichten.
Möglich ist darüber hinaus der Nikotinkonsum durch E-Zigaretten und Wasserpfeifen. In Skandinavien ist Snus bzw. Kautabak sehr bekannt und beliebt, im Rest der europäischen Union ist der aus gemahlenem Tabak bestehende Snus verboten, nicht gemahlener Kautabak zur oralen Einnahme ist jedoch legal.
Was können Folgen des Nikotinkonsums sein?
Die Wirkung von Nikotin ist vielfältig und kann sich bei jedem Konsumenten anders zeigen. Auf biologischer Ebene spielt dabei der nikotinische Acetylcholin-Rezeptor eine wichtige Rolle. Wenn das Nikotin im Körper an den nikotinischen Acetylcholinrezeptoren andockt, werden mehrere Hormone ausgeschüttet. Dazu gehören unter anderem Adrenalin - welches uns wach macht - aber auch Noradrenalin und Serotonin. Serotonin ist bekannt als Glückshormon und lässt uns eine wohlige Entspannung spüren. Doch auch Dopamin wird freigesetzt, welches für den Belohnungseffekt verantwortlich ist. Das bedeutet, der Konsum von Nikotin kann entspannend wirken, die Wachsamkeit steigern und gleichzeitig die Motivation durch den Belohnungseffekt steigern.
Das sind einige Wirkungsweisen, die auf den ersten Blick sofort verraten, weshalb Nikotin in der heutigen Gesellschaft so weit verbreitet ist. Darüber hinaus können auch eine erhöhte Aktivität im Darm, eine gesteigerte Speichelproduktion und ein besseres Gedächtnis zu den Konsequenzen des Nikotinkonsums zählen. Die Leistungsbereitschaft- und effizienz von Gehirn und Körper können durch die anregende Wirkung bei geringem Konsum gesteigert werden. Das Hungergefühl hingegen kann durch Nikotin gelindert werden.
Übermäßiger Nikotinkonsum kann jedoch auch zu diversen Nebenwirkungen führen. Sie können von vermindertem Appetit, hohem Blutdruck und vermehrtem Schwitzen bis hin zu Durchfall, Hustenreiz und Übelkeit reichen. Je nach Nikotinkonsum können darüber hinaus unter anderem der Mundraum, die Speiseröhre sowie der Rachen und die Lungen gesundheitlich belastet werden. Grundsätzlich steigt das Risiko hinsichtlich Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfällen, Herzinfarkten und Durchblutungsstörungen bei chronischem Nikotinkonsum.
Wird der Nikotinkonsum mehrere Stunden unterbrochen, wodurch der Nikotinspiegel im Blut sinkt, können Nervosität sowie Aufregung und Verlangen nach mehr Nikotin die Folge sein. Müdigkeit, Konzentrationsprobleme sowie Heißhungerattacken und Schlafprobleme sind ebenfalls mögliche Symptome eines Nikotinentzugs.